bewegung. macht. stadt. - urbanize! Int. festival für urbane erkundungen, 5.-14. okt. 2018, berlin
BEWEGUNG. MACHT. STADT.

urbanize! Internationales Festival für urbane Erkundungen

5. bis 14. Oktober 2018, Berlin

- English version below -

urbanize! Internationales Festival für urbane Erkundungen in Berlin ist eine zehntägige Vernetzungs-, Theorie- und Praxisplattform für Menschen, die sich für das „Recht auf Stadt“ interessieren und engagieren. Wie lässt sich Stadt zusammen emanzipativ-demokratisch gestalten? An die dreißig stadtentwicklungspolitische Berliner Akteur*innen und dérive - Zeitschrift für Stadtforschung (Wien) laden zu Vorträgen, Podien, Workshops, Führungen und Exkursionen ein. Gemeinsam mit Berliner*innen und auswärtigen Gästen wollen sie bestehende Wege erkunden und neue ebnen: Für eine plurale und kollaborative, solidarische und gemeinwohlorientierte Stadt(re)produktion.

In Berlin – wie auch in vielen anderen Städten – lässt sich seit einigen Jahren verfolgen, wie eine neue Stadtbürger*innenschaft gewinnmaximierende Privatisierungen verhindert, Top-down Bebauungspläne kippt, Stadtentwicklungskonzepte selbst erstellt oder Bürger- und Volksentscheide gewinnt – die Normalität des politischen und Verwaltungshandelns wird in kreative Unruhe versetzt. Beispiele dafür sind die beharrliche Kritik an dem Liegenschaftspolitik genannten Ausverkauf der Stadt, der Sozialmieter*innen-Protest von Kotti & Co, die durch „Stadt von Unten“ und andere Aktive verhinderte Privatisierung des ehemaligen Dragoner Areals, die Refugee-Besetzungen des Oranienplatzes und der Gerhard-Hauptmann Schule, der „Bizim Kiez“-Widerstand gegen die Gentrifizierung und Touristifizierung des Wrangelkiezes, das Beharren auf die eigensinnige Grünanlage des Prinzessinnengartens oder die renitenten Rentner*innen der „Stillen Straße“. Sie alle machen deutlich, wie aus oftmals nachbarschaftsbezogenen Bewegungen heraus Stadt zusammen emanzipativ-demokratisch gestaltet werden kann.

urbanize! in Berlin thematisiert dieses städtische Handeln der Vielen. Es präsentiert und diskutiert Ansätze eines neuen Munizipalismus und verhandelt die Stadt als Gemeingut und Ausgangspunkt einer umfassenden demokratischen Erneuerung. Es geht um das Ausloten der gemeinsamen Handlungsmöglichkeiten zwischen der Vielzahl stadtpolitischer Initiativen und Projekte, Politik und Verwaltung, kritischer Wissenschaft und gemeinwohlorientierter Immobilienwirtschaft. Debattiert wird die Schaffung nachhaltiger Strukturen und Kulturen für eine breit aufgestellte Stadtentwicklung von unten, die sich aus den Bedürfnissen und Fähigkeiten der vielfältigen Stadtgesellschaft speist.

Die Protagonist*innen des Festivals fordern tatsächliche Teilhabe für die sozial gerechte, ökologisch und ökonomisch zukunftsfähige Entwicklung der Stadt. Dabei erkundet urbanize! in Berlin Strategien, Methoden und Werkzeuge für „Planende Nachbarschaften“ beim Erhalt und der Entwicklung bestehender Quartiere ebenso wie im Wohnungsneubau. Internationale Expert*innen, beispielgebende Initiativen und Projekte sowie lokal planende und bauende Akteur*innen laden zu Austausch und Begegnungen ein. Die Krise der Stadt lässt sich nicht lösen ohne die Eigentumsfrage zu stellen. Die Frage „Wem gehört die Stadt?“ ist auch die Frage nach dem Gemeingut Stadt als Basis einer pluralen und kollaborativen, solidarischen und gemeinwohlorientierten Stadt(re)produktion. Das Festival präsentiert und diskutiert konkrete Formen antispekulativen und kollektiven Eigentums anhand von kommunalen Bodenfonds und Community Land Trusts.

urbanize! in Berlin durchquert die Stadt von Spandau nach Hellersdorf. Als selbstorganisiertes und dezentrales Festival laden wir in eine Vielzahl von Räumen ein: Kantine im Rathaus Kreuzberg, Plangarage auf dem ehemaligen Dragonerareal, Versammlungsraum im Mehringhof, Salon in der Amerika-Gedenkbibliothek, Aquarium am Kotti, Vierte Welt im Zentrum Kreuzberg, Laube im und „Ableger" des Prinzessinnengartens, Bona Peiser sozio-kulturelle Projekträume, Eiertanz, Optionsraum 3 in der Spreefeld eG, Hausprojekt Kinzigstr. 9, die Werkstatt am ehemaligen Haus der Statistik, ExRotaprint „Glaskiste“, ZK/U – Zentrum für Kunst und Urbanistik, Helle Panke, Station urbaner Kulturen (nGbK in Berlin-Hellersdorf) und ein Parkdeck im Staken Center in Spandau.

Das städtische Handeln der Vielen verwebt sich zu einer neuen Stadtbürger*innenschaft. Längst geht es dabei nicht mehr nur um das Interesse und Engagement einzelner Initiativen und Projekte, sondern um das uns alle betreffende „Recht auf Stadt“: die Stadt wird von Jeder und Jedem von uns gemacht, Tag für Tag.

Hier gehts zum Programm

Hintergrund: Seit 2010 wird urbanize! Internationales Festival für urbane Erkundungen von dérive - Zeitschrift für Stadtforschung (Wien) jährlich veranstaltet. Nach dem Partnerfestival 2016 in Hamburg (mit PlanBude und Gängeviertel) findet urbanize! vom 5. bis 14. Oktober 2018 erstmals in Berlin statt.

urbanize! Internationales Festival für urbane Erkundungen findet im Dialog mit der Netzwerkveranstaltung für Stadtentwicklung und Wohnen EXPERIMENTDAYS.18 statt, die vom 8.-11. November 2018 auf dem RAW Gelände (Warschauer Brücke / Revaler Str.) stattfinden.

Mit:
Zentrum für Kunst und Urbanistik | Urbanitiez | sub\urban | Station urbaner Kulturen | Stadt AG Interventionistische Linke Berlin | ps wedding | Netzwerk Steuergerechtigkeit | Netzwerk Solidarity City Berlin | Netzwerk kommunal und selbstverwaltet Wohnen | metroZones | Kotti & Co | Institut für Strategien partizipativer Architektur und räumliche Aneignung | International Journal of Urban and Regional Research | Initiative Stadtneudenken | Initiative Stadt von Unten | Initiative Haus der Statistik | id22: In- stitut für kreative Nachhaltigkeit | Hidden Institute | Gebietsvertretung südliche Friedrichstadt | ExRotaprint | Experimentdays.18 | Dissertationsseminar an der AKBild Wien | Die Quelle | Critical Mapping in Municipalist Movements | Common Grounds | Prinzessinnengarten | Campus Cosmopolis | Bündnis Otto-Suhr-Siedlung & Umgebung | Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg | AmMa 65 | …


ENGLISH VERSION

Social Movements, Political Power and the Right to the City

urbanize! International Festival for Urban Explorations, 5-14 October 2018, Berlin

The urbanize! International Festival for Urban Explorations in Berlin for 10 days opens up a networking, theory and practice platform for people who are interested in and committed to the "right to the city". How can the city be shaped together in an emancipatory and democratic way? About thirty urban actors from Berlin together with dérive – Magazine for Urban Research (Vienna) invite you to lectures, discussions, workshops, guided tours and urban explorations. Together with Berliners and international guests, they want to explore existing paths and break new grounds: for a pluralistic and collaborative, solidarity-based and common good-oriented urban development and (re)production of space.

In Berlin - as in many other cities - one recently can observe how a new urban citizenship prevents privatizations aimed at maximizing profits, topples top-down development plans, draws up its own urban development concepts or wins local referendums. Normal political and administrative action is put into creative unrest. Examples are the persistent criticism of the sell-out of the city, also known as "real estate policy", the social tenants' protest "Kotti & Co", the prevention of the planned privatization of former "Dragoner Areal" by "Stadt von Unten" (City from Below) and other activists, the Refugee occupations of Oranienplatz and the Gerhard-Hauptmann School, the "Bizim Kiez" resistance against the gentrification and touristification of the Wrangelkiez, the insistence on the stubborn greenery of the "Prinzessinnengarten" or the rebellious pensioners of "Stille Straße". They all demonstrate, how cities can be shaped in an emancipatory and democratic way by what are often neighbourhood-related movements.

urbanize! in Berlin addresses the urban action of the many. It presents and discusses approaches to a new municipalism and negotiates the city as common good and a starting point for a radical democratic renewal. It wants to explore possibilities for collaborative action between the multitude of urban initiatives and projects, politics and administration, critical science and welfare-oriented real estate. urbanize! debates the creation of sustainable structures and cultures for broad urban development from below, which feeds on the needs and abilities of the diverse urban society.

The protagonists of the festival demand real participation for a socially just, ecologically and economically sustainable development of the city. urbanize! in Berlin explores strategies, methods and tools for collaborative neighbourhood planning in the preservation and development of existing neighbourhoods as well as in the construction of new residential housing. Participants are invited to exchange and discuss with international experts, exemplary initiatives and projects as well as actors of local planning and building.

The crisis of the city cannot be solved without challenging the question of ownership. The question "Who owns the city?" raises the issue of the city as commons as the basis of a pluralistic and collaborative, solidary and public welfare-oriented urban development. The festival presents and discusses concrete forms of anti-speculative and collective ownership through municipal property funds and community land trusts.

urbanize! in Berlin crosses the city from Spandau to Hellersdorf. As a self-organized and decentralized festival, we invite you to a variety of spaces: Kreuzberg town hall canteen, former Dragoner Areal Plangarage, Mehringhof assembly room, American memorial library Salon, Aquarium at Kotti, Vierte Welt at Zentrum Kreuzberg, Prinzessinnengarten Laube und Ableger, Bona Peiser socio-cultural project spaces, Eiertanz, Spreefeld eG Optionsraum 3, Hausprojekt Kinzigstr. 9, former Haus der Statistik Workshop, ExRotaprint "Glaskiste", ZK/U - Zentrum für Kunst und Urbanistik, Helle Panke, Stationer urbaner Kulturen (nGbK in Berlin-Hellersdorf) and a parking deck at the Staken Center in Spandau.

The urban action of the many weaves itself into a new fabric of urban citizenship. It is no longer only about the commitment of individual initiatives and projects, but about the "right to the city" that affects us all: the city is created by each and every one of us, day after day.

Click here for the programme


Since 2010 urbanize! International Festival for Urban Explorations has been organized annually by dérive - Zeitschrift für Stadtforschung (Vienna). After the partner festival 2016 in Hamburg (with PlanBude and Gängeviertel), urbanize! will take place for the first time in Berlin from 5 to 14 October 2018.

urbanize! International Festival for Urban Explorations takes place in dialogue with the network event for urban development and housing EXPERIMENTDAYS.18, taking place from November 8-11, 2018 at RAW area (Warschauer Brücke / Revaler Str.).

urbanize! organizers and actors:
Zentrum für Kunst und Urbanistik | Urbanitiez | sub\urban | Station urbaner Kulturen | Stadt AG Interventionistische Linke Berlin | ps wedding | Netzwerk Steuergerechtigkeit | Netzwerk Solidarity City Berlin | Netzwerk kommunal und selbstverwaltet Wohnen | metroZones | Kotti & Co | Institut für Strategien partizipativer Architektur und räumliche Aneignung | International Journal of Urban and Regional Research | Initiative Stadtneudenken | Initiative Stadt von Unten | Initiative Haus der Statistik | id22: In- stitut für kreative Nachhaltigkeit | Hidden Institute | Gebietsvertretung südliche Friedrichstadt | ExRotaprint | Experimentdays.18 | Dissertationsseminar an der AKBild Wien | Die Quelle | Critical Mapping in Municipalist Movements | Common Grounds | Prinzessinnengarten | Campus Cosmopolis | Bündnis Otto-Suhr-Siedlung & Umgebung | Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg | AmMa 65 | …