bewegung. macht. stadt. - urbanize! Int. festival für urbane erkundungen, 5.-14. okt. 2018, berlin
BOSS&U. David gegen Goliath.
Erfolgreich organisierter Widerstand von Mieter*innen gegen die Verdrängung durch Berlins größten Immobilienkonzern Deutsche Wohnen
7.10.2018 12:00 - 14:00
Vierte Welt (Studio), Zentrum Kreuzberg, Galerie 1. OG, Adalbertstr. 4, 10999 Berlin

Erreichbarkeit: Haltestelle Kottbusser Tor - U8 / U1 / U3 (Treppe zum Cafe Kotti hinauf, auf der Galerie nach rechts, am Wettbüro vorbei, über die Adalbertstr., nach ca. 100m das letzte Ladenlokal)

- English version below -

Die Verdrängung durch profitorientierte Wohnungsunternehmen ist auch in Berlin längst Alltag. Doch Widerstand lohnt sich. Die Initiative BOSS&U, die sich aus der Kreuzberger Otto-Suhr-Siedlung geformt hat, zeigt in ihrem Workshop wie sich „Berlins ärmster Kiez“ erfolgreich gegen den größten Immobilienkonzern der deutschen Hauptstadt behauptet hat.


© BOSS&U-Bündnis-Otto-Suhr-Siedlung-und-Umgebung
© BOSS&U-Bündnis-Otto-Suhr-Siedlung-und-Umgebung

Die Otto-Suhr-Siedlung in Berlin-Kreuzberg wird als „Berlins ärmster Kiez“ gehandelt. Tatsächlich sind viele hier nicht auf Rosen gebettet: Rentner*innen, junge Familien, Studierende und Hartz-IV-Empfänger. Nach dem Mauerfall ist die Siedlung ins Zentrum der deutschen Hauptstadt gerückt. Diese Lage weckt Begehrlichkeiten. Seit der Privatisierung durch den Senat im Jahr 2004 ist die Siedlung im Besitz der Deutsche Wohnen SE, dem größten profitorientierten Wohnungsunternehmen in Berlin. Dieser Konzern versucht enorme Mietsteigerungen von bis zu 50% durchzusetzen. Unter dem Deckmantel der energetischen Modernisierung werden ortsübliche Vergleichsmieten und Kappungsgrenzen ausgehebelt und die derzeitigen Bewohner*innen faktisch verdrängt. Dagegen wehrt sich die Mieter*inneninitiative BOSS&U, Bündnis Otto-Suhr-Siedlung & Umgebung, die sich 2016 gegründet hat.

Im Mittelpunkt eines 2-stündigen Workshops stehen die Organisierungsgeschichte von BOSS&U, erreichte Erfolge und erfahrene Rückschläge. Um Mieter*innen aus allen Häusern der Deutsche Wohnen berlinweit zu vernetzen hat sich die AG Starthilfe gebildet, die auch die Kampagne „Deutsche Wohnen enteignen!“ angestoßen hat und diese und sich selbst vorstellen wird. Diese Arbeitsgruppe unterstützt u. a. mit Schulungen die Organisierung von Mieter*innen.

Nach kurzen Inputs von Hannes Strobel von BOSS&U und Jonathan von der AG Starthilfe wird es mit den Workshop-Teilnehmer*innen einen Austausch über erfolgreiche Organisierungserfahrungen und -strategien geben. Ziel des Workshops ist es voneinander zu lernen, wie wir uns gemeinsam gegen profitorientierte Wohnungsunternehmen wehren können.


Teilnehmende:
Hannes Strobel (BOSS&U – Bündnis Otto-Suhr-Siedlung und Umgebung, Berlin)
Jonathan (AG Starthilfe / Deutsche Wohnen & Co enteignen, Berlin)

Veranstalter*Innen: BOSS&U, Bündnis Otto-Suhr-Siedlung & Umgebung


BOSS&U. David against Goliath.

Successful organized resistance by tenants against displacement by Berlin's largest real estate group Deutsche Wohnen

© BOSS&U-Bündnis-Otto-Suhr-Siedlung-und-Umgebung
© BOSS&U-Bündnis-Otto-Suhr-Siedlung-und-Umgebung

Displacement by profit-oriented housing companies has long been an everyday occurrence in Berlin. But resistance is worth it. In their workshop, the BOSS&U initiative, which emerged from the Otto Suhr housing estate in Kreuzberg, illustrates how "Berlin's poorest neighbourhood" has successfully stood up against the largest real estate group in the German capital.

The Otto-Suhr housing estate in Berlin-Kreuzberg is considered "Berlin's poorest neighbourhood". In fact, for many people here life is not a bed of roses: pensioners, young families, students and Hartz IV recipients. After the fall of the Berlin Wall, the settlement moved to the centre of the German capital. This situation generates covetousness. Since privatisation by the Senate in 2004, the housing estate has been owned by Deutsche Wohnen SE, the largest profit-oriented housing company in Berlin. This group is trying to achieve enormous rent increases of up to 50%. Under the guise of energy modernisation, local rents and capping limits are being leveled out and current residents ousted. The tenants' initiative BOSS&U, Bündnis Otto-Suhr-Siedlung & Umgebung, which was founded in 2016, is opposing this.

A 2-hour workshop will focus on the history of BOSS&U organisation, achieved successes and experienced setbacks. In order to connect tenants from all houses of Deutsche Wohnen throughout Berlin, the AG Starthilfe was formed, which will be introduced in the event in addition to its campaign "Expropriate German Housing". Among other things, the work group supports the self-organisation of tenants with training courses.

After short inputs from Hannes Strobel of BOSS&U and Jonathan of AG Starthilfe, workshop participants will be able to exchange experiences about successful organizing and strategies. The aim of the workshop is to learn from each other how we can jointly defend ourselves against profit-oriented housing companies.


Participants:
Hannes Strobel (BOSS&U – Bündnis Otto-Suhr-Siedlung und Umgebung, Berlin)
Jonathan (AG Starthilfe / Deutsche Wohnen & Co enteignen, Berlin)

Organizer: BOSS&U, Bündnis Otto-Suhr-Siedlung & Umgebung


BETEILIGTE
BOSS&U, Bündnis Otto-Suhr-Siedlung & Umgebung

TEILNEHMER*INNEN
Hannes Strobel , Jonathan

KATEGORIEN
Workshop

TAGS
Organisierung , energetische Modernisierung , profitorientierte Wohnungsunternehmen